Unser ehemaliger Azubi Yannik Rendgen (26 Jahre alt) wurde im November 2023 von der IHK Koblenz für seine herausragenden Leistungen in seiner Abschlussprüfung geehrt. Hier verrät er seinen vergangenen, jetzigen und zukünftigen Werdegang bei KANN.
MEIN LIEBLINGSPLATZ: EIN TRADITIONSUNTERNEHMEN FÜR JUNGE BEWERBER*INNEN
Die IHK Koblenz ehrt jedes Jahr Azubis für herausragende Leistungen, wenn sie ihre Abschlussprüfung mit „sehr gut“ bestanden haben. 2023 wurde Yannik Rendgen für seine Bestleistung in der Abschlussprüfung zum Kaufmann für Büromanagement mit dem IHK-Preis „Bester Azubi“ geehrt. Grund genug, seinen Werdegang bei KANN in einem gut gelaunten und vor allem äußerst bodenständigen und grundehrlichen Interview ein wenig näher zu beleuchten. Durch das Gespräch führte Andreas, Autor des KANN-Magazins – das überaus lesenswerte Resultat finden Sie nachfolgend.
Freuen Sie sich darauf, Yannik Rendgen und seinen Weg bei KANN näher kennenzulernen!
Wie hat sich Yanniks Ausbildungsalltag gestaltet?
Und wie sieht sein jetziger Arbeitsalltag aus?
Andreas: Yannik, du hast deine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement erfolgreich abgeschlossen. Beschreibe kurz deinen Arbeitsalltag, inwiefern hat sich dieser nach Bestehen deiner Ausbildung verändert?
Yannik: Alles fing damit an, dass ich ungefähr ein halbes Jahr vor Ende meiner Ausbildung gefragt wurde, was ich im Anschluss machen möchte und ob ich mir beispielsweise eine Position im Einkauf vorstellen könnte. Dort wurde ein Nachfolger für Herrn Schmengler gesucht, der Ende 2024 nach 43 Jahren Betriebszugehörigkeit in den wohlverdienten Ruhestand geht. Meine damalige Ausbilderin Nicole Groß und mein heutiger Chef Herr Märker haben darüber gesprochen und mein Name wurde als potentieller Nachfolger genannt. Herr Märker fand die Idee gut, jemanden aus dem eigenen Haus zu besetzen und hat sich anschließend im Einkauf über mich informiert, weil ich ja bereits während meiner Ausbildung dort eingesetzt wurde. Dann nahm die Sache ihren Lauf und ich habe mir den Aufgabenbereich erstmal einen Monat gemeinsam mit Herrn Schmengler angeschaut, um einen Überblick zu bekommen. Lieferanten kennenlernen, Gespräche führen und einfach mal schauen, ob ich mir das überhaupt vorstellen kann, was definitiv der Fall war, denn mir hat die Arbeit Spaß gemacht.
Als es dann im technischen Einkauf innerhalb kurzer Zeit noch zwei personelle Abgänge gab, wurde ich gefragt, ob ich es mir zutrauen würde, die Werke zu betreuen. Es gab zwar schon einen Nachfolger, der allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung stand. Das habe ich gerne probiert, und scheinbar hat sich auch niemand beschwert. Das war eine super Möglichkeit, Einblicke in den Einkauf zu bekommen und wichtige Erfahrungen zu sammeln. Wer sind die Ansprechpartner, welche Lieferanten sind wofür zuständig? Als dann der geplante Nachfolger anfing, habe ich bei der Einarbeitung geholfen und hier und da ein wenig unterstützt, bis alles lief. Seit Ende 2023 konnte meinerseits die Arbeit gemeinsam mit Herrn Schmengler beginnen, bei der wir so lange parallel laufen, bis er Ende 2024 in den Ruhestand geht und ich vollumfänglich übernehme. Momentan kümmern wir uns gemeinsam um die großen Bereiche wie Rohstoffe und Zusatzmittel, die weniger komplexen Bereiche folgen nach und nach. Wenn wir alles auf einmal machen würden, wäre das für mich wahrscheinlich ein bisschen viel auf einmal.
Andreas: Wie bist du damals auf die Ausbildungsstelle bei KANN aufmerksam geworden, und wünschst du dir manchmal, du hättest dich für eine andere Fachrichtung entschieden?
Yannik: Ursprünglich hatte ich mich für den Bereich der Verwaltung interessiert und mich auch dementsprechend beworben, zum Beispiel bei den Kreisverwaltungen Neuwied und Vallendar oder beim Landesamt für Mobilität. Mein Blick wurde dann durch meinen Onkel auf KANN gelenkt, der seit über 40 Jahren für das Unternehmen tätig ist, mittlerweile als Leiter der Buchhaltung. KANN war also schon immer irgendwie präsent, also habe ich mich beworben und wurde zum Glück auch genommen. Da musste ich nicht lange überlegen. Mein Onkel lebt KANN und hat immer nur in den höchsten Tönen von seiner Arbeit gesprochen. Er ist schon so lange glücklich in seinem Job, dass ich mir sicher war, mit dem Schritt nichts falsch machen zu können. Überhaupt gibt es einige „KANNFamilien“, die zum Teil schon in dritter, vierter Generation im Unternehmen tätig sind. Eine größere Auszeichnung für einen Arbeitgeber kann es ja kaum geben.
Ist KANN als Traditionsunternehmen attraktiv für junge Bewerber*innen?
Andreas: Aus Sicht eines jungen Menschen: Wie gelingt KANN der Spagat zwischen Traditionsunternehmen und der gleichzeitigen Verpflichtung, immer mit der Zeit gehen zu müssen,um attraktiv für junge Bewerber*innen zu bleiben?
Yannik: Es ist auf jeden Fall so, dass die Familie KANN nach wie vor ziemlich präsent im Unternehmen ist, es arbeiten ja auch noch einige Familienmitglieder hier. Die Firmenphilosophie ist ja seit fast 100 Jahren die gleiche und wird immer noch gelebt, natürlich angepasst an die heutige Zeit. Wie du ja siehst, sitze ich im Home-Office, das ist ohne Weiteres möglich. Hier war ja in vielen Firmen die Corona-Pandemie der Anfang einer fortschreitenden Digitalisierung, weil es gar nicht mehr anders möglich war. Für die jungen Menschen wird die Work-Life-Balance immer wichtiger, um einen Ausgleich zum Arbeitsalltag zu haben. Flexibilität ist ein wichtiger Punkt bei uns. Neben der Home-Office-Möglichkeit wurde auch die Urlaubsregelung im letzten Jahr überarbeitet, sodass jüngere Kolleg*innen schneller über mehr Urlaubstage verfügen können als in früheren Jahren. Mittlerweile wurde das angepasst und die Altersgrenze aufgelöst, da Erholung für jeden gleich wichtig ist.
Andreas: Wie gefällt dir die Arbeitsatmosphäre? Gelingt es, aus Arbeitsplätzen Lieblingsplätze zu machen?
Yannik: Grundsätzlich wird bei KANN jeder gleichbehandelt. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus, das ist überall so, und natürlich auch hier. Wir sprechen alle offen auf Augenhöhe und sind ehrlich miteinander – sowohl intern, als auch mit Lieferanten. Jeder möchte ja Ehrlichkeit und Offenheit in seinem Leben haben. Diese Offenheit beeinflusst natürlich auch die Arbeitsatmosphäre, die ich als wirklich positiv empfinde. Wenn ich morgens aufstehen würde und schon keine Lust hätte, arbeiten zu gehen, müsste ich mich fragen, ob mein eingeschlagener Weg der richtige war. Seinen Beruf übt man in der Regel sehr sehr lange aus, also sollte er im besten Fall auch Spaß machen. Das heißt natürlich nicht, dass man nichts anderes ausprobieren kann, aber die meisten bleiben ja zumindest grob in ihrem Job. Und hier bei KANN ist es auf jeden Fall möglich, den eigenen Arbeitsplatz zu einem Lieblingsplatz zu machen.
Andreas: Wie hat dir die Betreuung während deiner Ausbildung gefallen? Fühltest du dich gut aufgehoben und gibt es spezielle Kolleg*innen, die deinen Alltag positiv geprägt haben?
Yannik: Wenn während der Ausbildung ein Wechsel der Abteilung stattfindet, wird schon im Vorfeld besprochen, wer für wen verantwortlich ist. Das heißt, dass man immer einen festen Ansprechpartner hat, der für dich zuständig ist, was natürlich enorm hilft. Gerade am Anfang wird viel gesprochen, viel erklärt, die ersten Schritte besprochen und so weiter. Wenn andere Kolleg*innen Arbeitsaufträge für die Azubis haben, läuft das zunächst über den Ansprechpartner, der einschätzen kann, ob es irgendwann zu viel wird. Es wird darauf geachtet, dass natürlich Arbeit da ist, aber in erträglichem Maß. Sprechen ist natürlich enorm wichtig, was vor allem den jüngeren manchmal schwerfällt. Aber die Ansprechpartner können sich ja nicht 24/7 nur um die Azubis kümmern, also ist man schon selbst angehalten, den Mund aufzumachen, wenn es beispielsweise zu viel wird oder man keine Arbeit mehr hat. Eigeninitiative ist wichtig und wird auch eingefordert. Für mich war es immer der größte Horror, nichts zu tun zu haben, dann habe ich lieber den Tisch voll. Den ganzen Tag auf die Uhr zu schauen, ist einfach nicht mein Ding, das will und kann ich nicht. Wenn man gute Arbeit leistet und sich Mühe gibt, wird man bei KANN auch dafür belohnt, dafür bin ich, glaube ich, ein gutes Beispiel. Ordentlich arbeiten öffnet Türen – nicht nur bei uns, sondern überall.
WIE WAR DIE EHRUNG DURCH DIE IHK FÜR YANNIK?
Andreas: Du bist von der IHK für deine tollen Leistungen geehrt worden. Beschreibe kurz, wie das für dich war, sowohl auf der Veranstaltung selber, als auch in deinem Arbeitsumfeld.
Yannik: Bei uns intern wurde meine Ehrung natürlich sehr positiv aufgenommen. Ich wurde beglückwünscht, allerdings jetzt nicht durch das Büro getragen oder so, das hätte ich auch nicht gewollt. Die Ehrung ist eine tolle Sache, aber hoffentlich nur ein Schritt auf meinem Weg im Unternehmen, auf dem ich mich auf keinen Fall ausruhen möchte, im Gegenteil. Die Ehrung selbst war ein wenig chaotisch, ehrlich gesagt. Vor allem die Kommunikation während der Veranstaltung hätte besser sein können. Ich wurde bei der Ehrung erst vergessen und durfte dann später nochmal auf die Bühne, als die anderen Landkreise durch waren. Am Ende freue ich mich natürlich trotzdem über die Ehrung, auch wenn ich mir den Abend ein wenig anders vorgestellt hatte.
Und wie geht es jetzt mit Yannik weiter?
Andreas: Hast du Pläne für deinen zukünftigen Karriereweg bei KANN? Oder lässt du alles auf dich zukommen?
Yannik: Ich bin grundsätzlich niemand, der seinen Karriereweg für die nächsten 30 Jahre durchplant. Dennoch möchte ich auf jeden Fall weiterkommen und nicht stehenbleiben, weshalb ich mir auch eine Weiterbildung zum Fachwirt oder sogar Betriebswirt gut vorstellen kann. Natürlich muss man schauen, was das Leben so bringt, aber jetzt bin ich noch gut im Lern-Rhythmus drin, das verändert sich ja auch mit dem Alter, auch wenn es natürlich nie zu spät ist, sich weiterzubilden. Aber den nächsten Schritt möchte ich auf jeden Fall zeitnah gehen, so lange ich noch ein paar Dinge aus meiner Ausbildung im Kopf habe. Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, nach und nach aufzusteigen, aber das sind alles Dinge, die man sehen muss, wenn es soweit ist. Ich lasse mir Zeit für meinen Weg und setze einen Schritt nach dem anderen, für Träumereien bin ich auch gar nicht der Typ. Und dass ich diesen Weg bei und mit KANN gehen möchte, versteht sich glaube ich von selbst.